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Trauma (Psychologie)

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Trauma (Psychologie) Empty Trauma (Psychologie)

Beitrag  Dieter Mo Dez 20, 2010 9:32 am

Als psychologisches, psychisches, seelisches oder mentales Trauma oder Psychotrauma (griech.: Wunde, Pl.: Traumata, Traumen) wird die Erinnerung einer Person an die Situation eines für sie seelisch einschneidenden Erlebnisses bezeichnet bzw. der seelische und / oder neuerdings auch der körperliche (Hirnstrukturen) Eindruck, den das Erlebnis in der Seele der betroffenen Person hinterlassen hat. Häufig wird auch stellvertretend die traumatisierende Situation selbst als Trauma bezeichnet.

Zu einer psychischen Traumatisierung kommt es, wenn das Ereignis die psychischen Belastungsgrenzen des Individuums übersteigt und nicht adäquat verarbeitet werden kann. Derartige Erlebnisse sind dadurch gekennzeichnet, dass ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten besteht, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt. Weitere, allerdings nicht notwendige Kriterien für eine traumatische Situation, können Schuldgefühle, eine starke Identifikation mit Opfer oder Täter, Bedrohung von Leib und Leben und eine hohe Ereignisdichte sein. Je stärker die genannten Situationsfaktoren ausgeprägt sind, desto größer ist die spätere Auftretenswahrscheinlichkeit für Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

Beispiele für Erlebnisse, die Traumata auslösen können, sind Gewalt, Krieg, Mord, Folter, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, körperliche und seelische Misshandlung, Unfälle, Katastrophen oder Krankheiten. Auch emotionale Vernachlässigung, Verwahrlosung, soziale Ausgrenzung, Zwangsräumung, Obdachlosigkeit oder Mobbing können zu einer Traumatisierung führen. Mitunter kann die bloße Zeugenschaft eines solchen Ereignisses auf die beobachtende Person traumatisierend wirken.

Beschreibung

Das traumatisierende Erlebnis muss in seiner Wirkung von einer Stärke gewesen sein, dass es einen bleibenden, nachhaltigen Eindruck bei der betroffenen Person hinterlassen hat. Allerdings muss diese Stärke der Person weder im Zeitpunkt des Erlebens noch später bewusst sein, sie kann das Erlebnis insbesondere dauerhaft oder über lange Zeit gänzlich vergessen / verdrängen. Ein Trauma kann sowohl durch ein körperliches als auch durch ein seelisches Erleben der betroffenen Person oder beides verursacht werden, relevant für das psychologische Trauma sind jedoch nur die seelischen Auswirkungen des Erlebens. Allerdings können die körperlichen Erlebnisse zusätzlich zum seelischen auch ein körperliches Trauma verursacht haben. Das Trauma kann sowohl angenehm empfunden und Ergebnis einer erfreulichen Situation – positives Trauma –, als auch unangenehm empfunden und Ergebnis einer unerfreulichen Situation – negatives Trauma – sein. Das Wort wird jedoch fast immer in seiner negativen Bedeutung benutzt, andernfalls ist es durch einen eindeutig positiven Kontext oder einen positiven Zusatz näher bestimmt.

Ein psychisches Trauma hat oft schwerwiegende Folgen für die traumatisierte Person, die von Leid- und Angstgefühlen bis hin zu schwerwiegenden psychischen Störungen reichen. In der medizinischen Diagnose wird unterschieden:

* Akute Belastungsreaktionen, die unmittelbar auf das belastende Ereignis folgen und kurzfristig andauern.
* Posttraumatische Belastungsstörungen, die erst mit größerem zeitlichen Abstand eintreten und oftmals chronische Formen annehmen können.
* Intrusionen mit ihrer Extremform, den Flashbacks, die – durch bestimmte Schlüsselreize ausgelöst – die Erinnerung an das zurückliegende Trauma erneut wachrufen.
* Komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen, die im Zusammenhang von Mehrfachtraumatisierungen oder länger andauernden traumatischen Situationen auftreten.

Durch sog. Trigger ausgelöste Reaktionen können sich bis ins hohe Alter zeigen. Ein Trigger ist ein Ereignis, das den Traumatisierten hauptsächlich emotional an sein Trauma erinnert (meist in Form von Ängsten). Zum Beispiel kann das Geräusch eines Silvesterknallers bei einem Menschen, der einen Bombenangriff miterlebt hat, panische Angst auslösen. An das eigentliche traumatische Ereignis erinnert er sich jedoch in vielen Fällen nicht, besonders wenn es sich im Kleinkindalter ereignet hat. Maßgeblich für die Folgewirkungen des Traumas ist nicht die äußere (objektive) Intensität des erlebten Ereignisses, sondern die innere (subjektive) Wahrnehmung der eigenen, zwangsläufig verdrängten schweren Kränkung bzw. Verletzung.

Nicht jedes Ereignis, welches hier als Trauma definiert ist, muss eine psychische Störung auslösen. Manchmal gelingt es Personen, die traumatischen Ereignisse auch ohne professionelle Hilfe zu bewältigen. Hierbei sind die Schwere des Traumas und die Unterstützung durch das soziale Umfeld entscheidend. Je schwerer die belastende Situation war, desto mehr vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit, eine Posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln, ist bei länger andauernden Traumata (Typ II Trauma) größer als bei einmaligen Traumata (Typ I Trauma). Weiterhin wirkt ein von Menschen verursachtes Trauma (zum Beispiel Vergewaltigung, Folter oder Krieg) schlimmer als wenn das Trauma „zufällige“ Ursachen hatte (Naturkatastrophe, Autounfall).

Die wissenschaftliche Untersuchung der Wirkungen und Therapiemöglichkeiten der Traumata ist unter anderem eine Aufgabe der Psychotraumatologie. Der Umgang mit Traumatisierungsphänomenen nimmt in jeder Therapierichtung innerhalb der Psychologie eine zentrale Stellung ein, insbesondere in der Psychoanalyse, die unbewusste Wirkungen von Traumatisierungen untersucht und zu behandeln versucht.

Auswirkungen auf das Leben

Die Auswirkungen von Traumata beeinflussen oft in starkem Maß das Leben der Betroffenen. Traumatisierte Menschen wechseln häufig zwischen dem Vermeiden von Erinnerungen an die seelische Verletzung und ihre Folgen (bis hin zu Trance-ähnlichen Zuständen bzw. Dissoziationen) auf der einen und dem plötzlichen "Überfallenwerden" durch Erinnerungen (sogenannte Flashbacks) auf der anderen Seite. Diese treten oft in Form einzelner Bilder, Gefühle, Gerüche in das Bewusstsein oder bestimmte auslösende, an das Trauma erinnernde Faktoren ("Trigger") lösen Gefühle und Angstreaktionen aus, oft ohne dass der oder die Betroffene dies auf das Trauma zurückzuführen vermag.

Das kann sogar dazu führen, dass anderen Menschen zum Beispiel medizinisch notwendige Hilfe verweigert wird, weil die Traumabetroffenen dies als Störfall in ihrem geregelten Ablauf empfinden und die Situation schlicht ignorieren, sie als nicht existent betrachten, um sich Normalität zu suggerieren. Das steuert das Unterbewusstsein und ist eine zum Teil über Jahre hinweg antrainierte Schutzreaktion, um erneute Traumatisierungen zu vermeiden.

Ein weiteres Problem für die erkrankten Menschen ist das Gefühl, in Ihrer Rolle verhaftet zu sein, das gleichermaßen im sozialen Umfeld untermauert wird.

In der Bindungsforschung zeigte sich, dass ein Zusammenhang zwischen Traumatisierung der Eltern und einer Bindungsunsicherheit von Kleinkindern besteht, aus diesem Grund ist es wichtig, auch Untersuchungen an Kindern durchzuführen, die mit bestimmten Bindungstörungen diagnostiziert sind (z.b. "Secure base distortion"), oder an Kindern von traumatisierten Müttern, bei denen eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde. [5][6] (Siehe auch hierzu: Eltern mit PTBS)

Der Begriff der Salutogenese geht auf Aaron Antonovsky zurück. Während seiner Zeit am Applied Social Research Institute beschäftigte sich Antonovsky mit Studien von Frauen, die in Mitteleuropa zwischen 1914 und 1923 geboren wurden. Einige von ihnen waren Überlebende aus Konzentrationslagern. Dabei fiel ihm auf, dass 29 % der ehemals internierten Frauen trotz dieses Traumas in ihrer Gesundheit nicht beeinträchtigt waren.

Diese Beobachtung führte ihn zu der Frage, welche Eigenschaften und Ressourcen diesen Menschen geholfen hatten, unter den Bedingungen der KZ-Haft sowie in den Jahren danach ihre (körperliche und psychische) Gesundheit zu erhalten - allgemein: Wie entsteht Gesundheit? So brachte Antonovsky die Frage nach der Entstehung von Gesundheit in die Wissenschaft ein.

Andrei und Vanya gelten als entwicklungspsychologisches Fallbeispiel. Die Zwillinge wurden schon im jungen Alter von ihrer Stiefmutter in den Keller verbannt und geschlagen. Als man sie im Alter von sieben Jahren befreite, konnten sie nicht sprechen und verstanden die Bedeutung von Bildern nicht. Die Zwillinge wurden ihrem Vater und ihrer Stiefmutter weggenommen und später adoptiert. In einer liebevollen Umgebung gelang es ihnen, ihren intellektuellen und emotionalen Rückstand aufzuholen. Sie haben sich vollständig von ihren frühen Lebenserfahrungen erholt.

Quelle: Wikipedia
Dieter
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